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Die Wunderübung

 
Joana und Valentin Dorek, ein Ehepaar in der Krise. Er ist technischer Leiter in der Flugzeugindustrie, sie Historikerin. Sie haben zwei beinahe erwachsene Kinder. Kennengelernt haben sie sich vor 17 Jahren beim Tauchen, in perfekter, wortloser, stiller Unterwasserharmonie. Seitdem ist viel Zeit vergangen. Wegen andauernder gegenseitiger Vorwürfe, unendlichen Konfliktthemen, nicht verarbeiteten Kränkungen und lautstarken Streitigkeiten besuchen sie eine Probestunde bei einem Paartherapeuten. Aber zuerst einmal liefern sie sich im Ordinationszimmer vom Therapeuten die schon ewig eintrainierte Zimmerschlacht. Sie hört nicht auf, er hört nicht zu. Die gestörte Kommunikation der beiden bringt den Therapeuten fast an den Rand seiner Kunst, bis sein Handy klingelt und eine überraschende Nachricht im Raum steht, die die Therapiestunde komplett durcheinanderbringt.
 
Daniel Glattauer liefert die Vorlage für die Beziehungskomödie DIE WUNDERÜBUNG .
 
Regie, Drehbuch: Michael Kreihsl , nach dem Theaterstück von Daniel Glattauer /
Kamera: Wolfgang Thaler /
Schnitt: Ulli Kofler /
Ton: Sergey Martynyuk /
Ausstattung: Katrin Huber, Gerhard Dohr /
Kostüm: Theresa Ebner-Lazek /
Produktion: Allegro Film /
Produzent: Helmut Grasser /
Mit: Aglaia Szyszkowitz, Devid Striesow, Erwin Steinhauer
 
Österreich 2018 / 90 Minuten
 

Logline

Anstelle einer Logline erscheint es mir sinnfälliger wenn ich Ihnen hier ein paar Fragen notiere, die eine Ebene des Films berühren und die das Publikum beschäftigen könnten, wie zB:

Ist die Ehe für sie ein Problem?
Überzeugt Sie die Ehe als Institution?

 
Falls Sie mit ja antworten: 
Wenn sie diese bei anderen sehen, oder in ihrem eigenen Fall?
 

Was macht sie in der Ehe nervös?

Die Zweisamkeit? Der Alltag? Das Alleinsein? Unter Freunden sein?
 

Warum haben sie geheiratet?

Aus steuerlichen Gründen? Wegen eines Kindes? Aus Bedürfnis nach Sicherheit?
Zusammenlegung und Vereinfachung des Haushaltes? Erwartungshaltung anderer? Aus religiösen Gründen? Aus Hoffnung auf ein Wunder?
 

Wenn sie an Trennung denken,

suchen sie dabei nach der Schuld beim anderen, oder bei sich?
 
Michael Kreihsl
 
 

Synopsis

Joana und Valentin Dorek sind Vertreter der bürgerlichen Mittelschicht, er ist technischer Leiter in der Flugzeugindustrie, sie Historikerin. Sie haben zwei beinahe erwachsene Kinder. Kennengelernt haben sie sich vor 17 Jahren beim Tauchen, in perfekter, wortloser, stiller Unterwasserharmonie. Seitdem ist viel Zeit vergangen und ihre Ehe ist in der Krise. Wegen andauernder gegenseitiger Vorwürfe, unendlichen Konfliktthemen, nicht verarbeiteten Kränkungen und lautstarken Streitigkeiten besuchen sie in eine Probestunde bei einem Paartherapeuten. Aber zuerst einmal liefern sie sich im Ordinationszimmer vom Therapeuten die schon ewig eintrainierte Zimmerschlacht. Sie hört nicht auf, er hört nicht zu. Die gestörte Kommunikation der beiden bringt den Therapeuten fast an den Rand seiner Kunst, bis sein Handy klingelt und eine überraschende Nachricht im Raum steht, die die Therapiestunde komplett durcheinanderbringt.
 
 
 

Über die Entstehung des Films

Bereits während der szenischen Arbeit am Theaterstück „Die Wunderübung“ war ich von dem Zusammenspiel von existentiellem Ernst und der absolut ironischen und komischen Ebene dieses Werkes fasziniert.

Auch wenn Daniel Glattauer seinen dialogischen (Un)Wetterbericht als Theaterstück geschrieben hat, war es für mich offensichtlich, dass es sich hier nicht nur um ein reines Sprechstück handelt, sondern um einen raffinierten Aufbau, einer vorantreibenden (inneren) Handlung und eine Entwicklung der Personen. Glattauer gelingt es das Publikum in einen „Sehnsuchtsraum“ hineinzuziehen.

Die vielen kleinen Pausen, die unbemerkten Momente, die Zwischentöne machen hier die Musik.

Viele meiner filmischen Arbeiten, wie „Charms Zwischenfälle“ oder „Heimkehr der Jäger“ waren Komödien. Meine Uraufführung von Glattauers „Gut gegen Nordwind“ am Theater in der Josefstadt wurde 3 Jahre ausverkauft in Wien gespielt und hatte über 100 Folgeaufführungen in Deutschland. Durch die Einrichtung und Inszenierung seines zweiten Email-Erfolgsromans „Alle sieben Wellen“ fürs Theater konnte ich mich erneut in Glattauer`s Beziehungswelt einarbeiten. Dieser Erfahrungsprozess half mir, „Die Wunderübung“ auch am Theater zu Erfolg zu verhelfen.
 
Letztlich hat mich das Glattauer Stück auch durch ihren hohe Identifikation des Publikums mit der Protagonistin, dem Protagonisten überzeugt. Die Entwicklung der Personen, ihre Glaubwürdigkeit, ihre Ambivalenz, ihre Sehnsucht, ist überzeugend gesetzt.

„Die Wunderübung“ lotet das komödiantische Potential einer Paartherapie aus, ohne die Menschen „vorzuführen“.
Michael Kreihsl